
10 einfache Tipps um selbst tätig zu werden und somit Fledermäusen und Nachtfaltern zu helfen. Im Garten, auf dem Balkon, in der Stadt.

1. Rettungsfloß
Nicht nur Fledermäuse, auch Vögel, Eichhörnchen und unzählige Insekten finden in Regentonnen ein nasses und unrühmliches Ende. Nur selten werden sie rechtzeitig entdeckt.
Wer seine Tonne nicht abdecken kann, legt ein Holzbrettchen als Rettungsfloß hinein. Das kann dem unglücklichen Schwimmer das Leben retten.

2. Fledermaushaus
Ein Fledermauskasten dient den Nachtschwärmern als Unterschlupf.
An der Garage, dem Carport, am Haus. Möglichst ab 3 m Höhe angebracht, mit freiem Anflug. Nicht mitten an eine Hauswand, sondern besser in die Nähe einer Dachkante oder Regenrinne. Fledermäuse orientieren sich an Strukturen.
Es kann dauern bis ein Kasten angenommen wird. Manchmal wird er auch nur tageweise genutzt und man bekommt es gar nicht mit.

3. Wildwuchs
Einfach mal nicht mähen. Dem Rasenmäher und sich selbst eine Auszeit gönnen. Wildwuchs zulassen.
Die gewonnene Zeit lieber mit Beobachten verbringen. Welche Pflanzen entwickeln sich? Welche Insekten stellen sich ein?
Ohne Wildwuchs bleiben die Bäuche von Fledermaus und Vogel leer.

4. Nachtfaltersaat
Über mein Fledermausprojekt gibt es im Landkreis Kitzingen eine Saatmischung die Nachtfalter fördert. Sie enthält nicht nur nektarspendende Blühpflanzen für die Falter, sondern auch Futterpflanzen für die Raupen.
Dank Nachtkerze und Nachtviole stellen sich bald Nachtfalter ein.

5. Giftfrei
Für jeden "Schädling" stellt sich ein "Nützling" ein, es bedarf nur etwas Geduld. Blattläuse haben viele Freßfeinde.
Singvögel und Fledermäuse kommen durch vergiftete Beutetiere zu Schaden.
Auch Löwenzahn an der Hausmauer hat noch keinen umgebracht. Kopfloser Einsatz von Giften -auch wenn sie neuerdings Pflanzenpflegemittel heißen- schon.

6. Obstbaum
Platz im Garten? Eine leere Wiese? Wie wäre es mit einem Obstbaum?
In ökologisch wertvollen Streuobstwiesen leben eine Vielzahl unterschiedlicher Tiere und Pflanzen. Man hat über 3000 verschiedene Tierarten in Streuobstwiesen nachgewiesen.
Für Fledermäuse sind Obstwiesen Jagdgründe und wichtiges Strukturmerkmal, dass ihnen hilft sich in der Landschaft zurecht zu finden.

7. Naturtopf
Keinen Garten? Keine Wiese? Natur ist im kleinsten Topf! Auch ein Kübel hat Platz für eine kleine Wildblumenwiese. Sie gedeiht einfach, blüht das ganze Gartenjahr und sät sich selbst wieder aus.
Wildbienen, Hummeln Schmetterlinge. Alle kommen vorbei.

8. Stadtwildnis
Mit offenen Augen durch die Stadt gehen. Gibt es eine Grünfläche, die ohne Notwendigkeit ständig gemäht und zu Tode gepflegt wird? Wo fehlen Blumen, Stauden und Bäume?
In vielen Bereichen würde es schon helfen einfach etwas weniger oder naturverträglicher zu pflegen. Somit entstehen wichtige Lebensräume direkt vor der Haustüre.

9. Dunkelheit
Muss wirklich jede Ecke beleuchtet sein? Braucht es tatsächlich LEDs die nachts sinnlos den Garten ausleuchten? Die Garageneinfahrt muss die ganze Nacht bestrahlt werden, reicht nicht ein Bewegungsmelder?
Nicht jeder Winkel muss strahlend hell sein. Das spart Energie, schont die Umwelt und man wird mit dem schon fast vergessenen Funkeln der Sterne belohnt.
Viele Tiere sind nachtaktiv und werden durch künstliche Beleuchtung gestört. Nachtfalter werden vom Licht angezogen, kommen nicht mehr los und verenden.

10. Rausgehen
Die Wanderschuhe schnüren und einfach mal wieder rausgehen. Natur erleben. Alleine, mit Kindern , mit Freunden.
Die kleinen Wunder vor den Füßen beobachten. Was krabbelt? Was blüht? Was fliegt? Wie riechen die Jahreszeiten?
Sich die Faszination für das Wunder des Lebens zurück holen. Das Abenteuer wartet direkt vor der Haustüre.